Ausschuss „Unternehmerinnen“ diskutiert mit Staatsministerin Scharf
Der IHK-Ausschuss Unternehmerinnen tagte am 14. März in der Olympiapark München GmbH. Ein Höhepunkt der Sitzung war der wirtschaftspolitische Austausch mit Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU). Konsens bestand in der Einsicht, dass in Bayern Politik und Wirtschaft viel tun müssen, um die Unternehmen mit Fachkräften zu versorgen. Die Ausschuss-Vorsitzende Ingrid Obermeier-Osl präsentierte dazu einen Vorschlagskatalog mit den Kernpunkten bessere Nutzung der Beschäftigungspotenziale von Müttern, einfacheres Zuwanderungsrecht und die Förderung digitaler Kompetenzen in allen Altersschichten. Sozialministerin Scharf wertete das als sinnvolle Schritte. Sie betonte die Notwendigkeit flächendeckender Ganztagsbetreuung für Kinder und eines vereinfachten Zuwanderungsgesetzes. Weitere Diskussionspunkte waren die Einführung neuer Vorschriften bei der Arbeitszeiterfassung in den Betrieben, die Förderung der Digitalisierung durch Projekte wie Digi-Kita und ein umfassendes Fort- und Weiterbildungskonzept.
Prof. Isabell Welpe von der TUM School of Management beschäftigte sich in ihrem virtuellen Vortrag mit den Gründungsbedingungen für Frauen. Die könnten ihren Worten zufolge besser sein. Welpe erklärte, Frauen, die ein Unternehmen gründen wollten, würden bei der Kredit-Vergabe klar benachteiligt. Ein Missstand, den der Ausschuss ändern will. Die Unternehmerinnen schlugen vor, eine Arbeitsgruppe Gründerinnen zu bilden, um ein Handlungskonzept zu erarbeiten. Hubert Schöffmann, der neue IHK-Bereichsleiter für Berufliche Bildung und Fachkräfte, berichtete, wie sehr es beim Thema Arbeitskräfte in Bayerns Wirtschaft brennt. Er verwies auf die aktuellen Konjunkturumfragen, wonach Bayerns Unternehmen den Mangel an Arbeitskräften erneut als Geschäftsrisiko Nr. 1 bezeichneten. Schöffmann berichtete auch Positives. Er stellte die Initiative „Hand in Hand for Internationale Talents“ vor, die KMUs bei der Gewinnung von Arbeitskräften aus dem Ausland unterstützen soll. Als Lichtblick wertete Schöffmann auch den Aufwärtstrend auf dem Ausbildungsmarkt – mit einem Plus von 4 Prozent bei den Ausbildungsverträgen in den IHK-Berufen.